Regenbogen an der Nordsee      Meditation 4 -
           WOHLTUENDE SAMMLUNG
                   Mit einer Anfangsübung des autogenen Training schaue ich in meinen Körper. In sechs Schritten sammle ich mich aus der Streuung meiner Alltagsaktivitäten in das Fühlen meines Körpers. In Ruhe richte ich meine Aufmerksamkeit auf seine Schwere, Wärme, Herzschläge, Atemzüge, Bewegungen in Bauch und Kopf. Ich nehme Kontakt auf mit
den verschiedenen Lebendigkeiten in Organen und Muskeln. Mein Bewusstsein nimmt wahr, wie ich unter der Hülle meiner Haut wohne. In meinem Gehirn spiegeln sich die Regungen meines Körpers. In Worten antworte ich auf seine Regungen: "Ihr seid alle da, und ich wohne in euch." Mein Körper ist ein mit Unzähligem verbundenes Lebewesen. Er ist mein lebenslanger Partner. Er ist ein unbekümmerter, naiver Freund, der mir mit Bedürfnissen, Energieen, Beglückungen, Krankheiten, Schmerzen und Heilungen zugewandt ist. Manchmal ist er Gegner. Er sucht das BestmöglIche für mein Dasein und Leben. Ich öffne mich allen Wahrnehmungen, Ich kümmere mich um sie. Ich erzähle sie mir und anderen. Beides tut einfach gut.

Ich mache eine Reise in meinen Körper und fühle meine......       Nach H.Schultz' - AutogenesTraining'
               Schwere                                                                       Du, mein Körper, bist schwer.
               Wärme                                                                           Du, mein Körper, bist warm.
               Herzschläge                                         Du, mein Herz, pulst ruhig und regelmäßig.                              
               Atemzüge - aus und ein                  Du, meine Lunge, atmest ruhig und regelmäßig.
               Sonnengeflecht .                                  .Du, mein Bauch, strömst angenehm warm.              
               Nervenbahnen   
Ihr, meine Nerven, strömt miteinander für gutes Zusammenleben.
 

Ich besuche meine sechs Sinne. die Tore zu der Welt draußen.
              
IIm Dunkel hinter geschlossenen Augenlidern          sehe ich das Rauschen der Sehzellen.
               In der Stille hinter lauschenden Ohren                        höre ich das Rauschen der Hörzellen.
               Im Dunkel hinter nasser Zunge                     fühle in das Rauschen der Geschmackszellen.
               Im Dunkel hinter schnuppernder Nase            fühle ich in
das Rauschen der Riechzellen.
               Im Dunkel hinter schützender Haut              nehme ich das Rauschen fühlender Zellen wahr.
               Im Dunkel hinter kühlender Stirn                  schubsen und ordnen sich fleißige Gehirnzellen.

Ich besuche und spüre            
               Füße und Beine,                                                                   
               Becken und Bauch,                                                                    
               Wirbelsäule und Brust,                                                                      
               Schultern und Arme,                                                                  
               Hals und Kopf,
               Herz und Lebensliebe.

Ich denke an euch, ich danke
....... Mutter, Vater, Geschwister,
...... Helfern, Freunde, Lehrer,
.... ..
Tiere, Pflanzen und schönen Dinge
       Euch verdanke ich mein Dasein.


 ..... für Nähe, Ferne, Ansichten und Einsichten
...... für Zuneigungen, Freundschaften und Partnerschaften
...... für Kindsein, Mannsein, Frausein, Muttersein und Vatersein,
       Gerne bin ich Partner und Liebhaber des Lebens.

...... für die Abenteuer der Nahrung, Sicherheit und Selbstbestimmug
...... für die Abenteuer der Lebensalter, für Glück und Schmerz.
...... für meine wunderliche Geschichte in ihnen.
       Gerne bin ich ein begeisterter, beseelter und körperlicher Mensch.




 

 

Alte Abneigungen und Urteile lasse ich zurück. Ich stimme zu ...
..... der Erde und dem Universum, wie sie sind,

..... den Kräften von Materie und Naturgesetzen,
..... der Evolution des Lebens bis zu mir,
.....
den Künstlern, Wissenschaftlern und Forschern.


..... dem Glück, in meinem verletzbaren Körper zu leben.
.....
dem Glück ohne Vergötterung, Verteufelung oder Aberglauben zu leben.
 .... dem Glück, ein Ich zu sein in Körper, Seele und Geist.
..... dem Glück von Wissen und Nichtwissen, und dem von Fülle und Leere
.

...... und achte das Glück und das Leid der Völker, Vorfahren und Eltern,
...... und achte Verlust, Trauer, Ohnmacht, Sterben und Tod,
...... und achte
das Glück von Gesundheit und heiterem, liebevollen Müßiggang,
...... und achte das Leben und einen
geheimnisvollen Schöpfer, Zunichtemacher und Erneuerer.
       

Altes kindliches Denken und Erwarten lasse ich zurück, z.B.
...... den schwarzen Glanz von vergeblichen Zauberwünschen und Illusionen.

...... den schwarzen Glanz unerbittlicher Empörung oder Rache.

...... den schwarzen Glanz von Wunderträumen in Drogen oder Rausch
.
       Ich erlaube mir, das Geheimnnis und die Kraft der Wirklichkeit zu achten und
       aus
Gutes aus ihnen zu machen.


...... den schwarzen Glanz der Verherrlichung von Lüge, Kontrolle und Macht,
...... den schwarzen Glanz der Verherrlichung von Mangel, Gefahren und Tod,

...... den schwarzen Glanz der Verherrlichung von Siegern und Opfern.

       Ich erlaube mir, die sanfte Schönheit von Gedeihen zu achten.

......
  Ich achte mein Menschen-dasein, und finde sein Glück.

......  mein bruchstückhaftes Lernen, Sorgen und seine Kreativität.
.....:  Ich achte 'Ja' des Geheimninisses, das wir in personhafter Sprache Gott nennen.
       Ich erlaube mir, offen zu sein, zu lieben, Freude zu haben und erwachsen zu sein.

Missmut und Mut,
    
Missmut
ig bin ich
meinen Trimmpfad am Rhein entlang gelaufen. Mich bewegte eine namenlose Abwehr
     
gegen alles auf der Welt. Woher kamen diese Regungen heute morgen? - Nun sitze ich am Frühstückstisch
     bei meiner Frau. Im Radio
zitiert jemand das Lied eines Dichters. "Geh aus mein Herz, und suche Freud."
    
Wo ist die Freude geblieben? Übelgelaunt sehe ich den Weg meines Laufens entlang des Stroms, der
     Bäume und der Berge.
  

     Ich erzähle meiner Frau von meinem Missmut. "Mein Laufen heute war schrecklich. Mich erfüllten
     Abwehr und Feindschaft gegen alles." Sie sagt: "Hör mal die Glocken." Ich antwortete: "Es ist ein
     schöner Klang. Heute ist Sonntag, und sie läuten."
Zögerlich schaltet etwas um. Pläne und Mut
     kommen mir in den Sinn. Ich erlaube mir, alles anzuerkennen - auch das, was gut ist und schön ist.

                                                                                                                                                       Blätter unter Baum im Herbst

     Meditation 4, © by Klaus Bieback - 17.6.2022   -  www.bieback.de

      05 Erlaubnis