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LEBEN - anfassbare, unfassbare Realität
Manchmal kneifen wir uns in den Arm und merken Unbegreifliches: " Ja.Ich bin da." Was fangen wir nun mit uns an? Der Psychotherapeut Eric Berne sagte: Jeder von uns wird von seinem LEBENS-SKRIPT gesteuert. Es wirkt in unser Denken und Fühlen, und es ist uns zunächst unbewusst. Heute wissen wir: Unsere Erfahrungen und Gene, die im Mutterleib wirkenn uns im Fühllen bewegen. Sie werdem die Basis bis in unser erwachsenes Leben. Auch die Erfahrungen von Mutter und Vater und ihre Lebenssituation legen die Grundlage. Ihre Kräfte, Einstellungen und die der Gesellschaft formen uns. Um sie uns bewusst zu mache, fragen wir: Wer und wie waren die Eltern und Angehörige? Was waren ihre glücklichen und unglücklichen Lebensumstände? Was waren die emotionalen Ereignisse zwischen Zeugung, Geburt und Kindheit? Gab es gelöste und ungelöste Probleme? Was waren Ereignisse der Familien- und Volksgeschichte?
Auf den Ebenen von Körper- und Seele hat das heranwachsende Kind eine unbändige Lust zum Leben und Lieben. Von seinem Beginn an nimmt es an allem teil: Es hat mächtige Energien zum Entfalten und Wachsen. Es entwickelt elementare Bedürfnisse zum Nehmen und Geben. Es spürt den Austausch mit der Mutter und über sie mit dem Vater und der Welt. Es ist auf sie eingestellt. Es fühlt sich als Teil von ihnen und unterscheidet nicht zwischen Ich und Du. Übermächtig spürt es Dasein, Glück, Schmerz, Gelingen und Störungen. Jubelnden Einklang erlebte es das Einnisten in den Mutterleib und im Wachsen. Bei Störungen körperlicher und seelischer Art spürt es Verbundensein und Nähe. Fülle und Mangel, Hunger und Schmerz graben sich in seine Zellen ein. Gegen Bedrohungen des Lebens entwickelt es Abwehr-Strategien.und ein Abwehr-und-AntiSkript. Menschen rebellisch macht.
Lebensanweisungen erteilen uns die umgebenden Überlieferungen und Kulturen. Eric Berne nannte fünf Forderungen 'Mini-Skript'. Es sind die ausgesprochenen Aufträge von Autoritäten, Traditionen, Religionen, Schulen, Militär und Wirtschaft. Sie schreiben vor, wie der/die Heranwachsende funktonieren sollen. Sie geben Zensuren von Gut und Böse. Sie loben und tadeln. Sie nennen Pflichten und fordern deren Erfüllung. In vielen Jugendlichen entwickelt sich daraus ein rebellisches Ich. Es hat den Drang, alles selbst bestiimmen zu wollen. In der Ichfindung zwischen Fügsamkeit und Aufmüpfigkeit kann sich das rebellische 'Anti-Skript' entfalten. Es fordert: "Sei dagegen! Wehre dich!"
Die
fünf Antreiber des 'Mini-Skripts'
1. Sei
vollkommen.
Mach
keine Fehler.
2. Zeig
keine Gefühle und Schwächen.
3. Sei
der Schnellste.
4. Bekämpfe dein Ich,
und sei
immer
für andere
da.
5. Sei
nie zufrieden, und komme
nie an bei deinen Zielen.
Wie
gehen wir mit Skript und Antiskript um?
Wir
nehmen uns Zeit und besuchen Erinnerungen und Ermutigungen.
Das
Vorschriften,
Lebensskript, Miniskrpt
und Anti-Skript wollen unserem Leben helfen. Sie können
eigenständiges
Fühlen, Denken und Handeln auch
beengen.
Dann leben sie Lasten auf
und verursachen Schuldgefühle, Vorwürfe
oder Forderungen.
Wir fragen unseren Körper, die Seele, den Geist nach ihren Energien,
Talenten,
Wünschen und Maß. Sie zu erkennen ist eine Arbeit für unsere
Persönlichkeit.
Wir
befolgen nicht mehr blind Anweisungen von außen.
Ermutigungen beginnen mit: "Du hast das Recht. Du darfst. Es steht dir zu. " Sie sind offene Tore und wir spüren Einladungen zu einem Leben für uns, für wohlwollendes Verbunden- und Partnersein. Mit Erlaubnissen und Ermutigungen betreten wir einen Weg der Selbstbestimmung. Lebensfördernde Stimmen öffnen die Energien des Herzens. Sie tun gut und tun Gutes. Stimmen fremder Autoritäten lassen wir am Wegrand stehen. Unterstützenden Impulsen geben wir Platz in allen Energiefeldern von Körper, Seele und Geist und entschließen uns.
Beispiele
für Erlaubnisse und Ermutigungen
1. Ich darf da sein. Ich darf
mich zeigen. Ich darf gut sein.
2. Ich darf Gefühle und Schwächen
haben.
3. Ich
darf meinen
Kräften, Möglichkeiten, meinem Maß und Mut zustimmen.
4. Ich
darf
andere und mich selbst mögen, mitfühlend sein und Hilfe geben.
5. Ich darf meine Ziele haben,
sie erreichen, und in Frieden mit meinem Leben sein.
Freude
am Leben
Wir erlauben uns, Körper, Seele und Geist gleichrangig wertzuschätzen.
Wir erlauben uns, ihre jeweilige Verletzlichkeit zu achten.
Wir erlauben
uns, die Erde als Zuhause zu sehen und uns als Kinder des Universums
Wir erlauben uns, wache Personen und freundliche Partner zu sein.
Wir erlauben uns, vergangenes Leid zu achten, und es in der Vergangenheit
zurück zu lassen.
Wir erlauben uns, für Neues offen zu sein und uns ohne Vorurteile und
Illusionen zu entfalten
Wir erlauben uns, für uns und andere einzustehen.
Wir erlauben uns, Gutes, Entspannnendes und Schönes zu erreichen:
Wir erlauben uns, Probleme zu lösen, und uns an Glück und Frieden
zu freuen.
Wir erlauben uns, unseren Platz
einzunehmen.
Werdegeschichte
Vor Millionen Jahre wurden Menschen Läufer und
Geher auf zwei Beinen. Sie wurden Tätige mit zwei Händen und Denkende
mit fühlender Seele. Sie
wurden Verbundene und Partner in einer Gemeinschaftswelt. Neue Herausforderungen,
Aufgaben und Arbeit begannenn. Sie sind Teilnehmer und Teilgeber.
Die Welt wurde immer größer.
Es stellte sich die Aufgabe,
die Energiefelder "Ich" und "Du" in
Balance zu halten und
Schädliches und Böses zu meiden.
Allen Lebewesen mutet die Natur zu, Überlebensnischen zu finden, und die eigenen Talente für den Unterhalt zu entfalten. Partnerschaftliches Sich-Verbinden schenkte den Menschen Sicherheit, Sattwerden und gemeinschaftliche Glückgefühle. Seit der Erfindung der Landwirtschaft erarbeiteten sich die Menschen Reichtümer, vielfältiges Wissen, Schreiben, Lesen, das Bauen von Hünengräbern, Pyramiden und aufwendige Heiligtümer. Die Tiere blieben weiter in ihren naturgegebenen Grenzen. In der selbstgeschaffenen Menschenwelt jedoch erhoben sich nie vermutete, nie dagewesene Probleme mit tyrannischen Herrschern, Völkerkriegen, Verteilung der Reichtümer und Beschädigungen von Erde und Klima.
Das Gehirn entwickelte ein Gewissen. Es wurde der Bewacher ihrer Verbundenheiten und Partnerschaften. Es prüfte die Einstellungen zu Außenwelt und Innenwelt, und es gab ihnen Bewertungen von 'gut', 'weniger gut' oder 'schlecht' - für die Bedürfnsse Einzelner und die der Gemeinschaften. Mit vertrauten und mit fremden Personen gab es Menschen unendlich viele Bündnisse. Mit Macht und Rafinesse eroberten sie die ganze Erde. Es gab Ausbeutung und Zerstörung aber auch Achtung und Wertschätzung.
Macht, Freiheit, Achtung und Wohltun gehören zusammen. Einschränkungen erfahren die Menschen von Mutterleib an. Am Vorbild von Vater und Mutter lernen wir Verbundensein. Auch in Schule und Gesellschaft sind wiir Lernende. Unser Lebenstrieb ist nicht ein alles beherrschender Egoismus. Die Evolution gab Raum für Zeugung, Erzeugung und vielfältige Entfaltung. Alle Wesen sind zum Leben Gerettete. Das Leben stemmt sich gegen Zerbrechlichkeit, gegen Vergänglichkteit und Tod. Es begrenzt Freiheit und Wachstum. Menschen kennen schwer aushaltbare Ohnmachtserfahrungen. Wir sind eingestimmt in Sich-Kümmern. Jeder hört eine Lebensmelodie, die von Anlagen, Erfahrungen und Skript geprägt ist. Ohne Achtung und Respekt erhebt sich eine zerstörende, kriminelle 'Entmenschung'. Was sind wir dann? Sind wir dann 'Untiere'?
Die Erde ist kein fernes Land zur Eroberrung sondern unser Zuhause. Wir dürfen sie als als Garten, den wir pflegen, sehen. Wir stellen uns seinen Eigenarten und seinen Bedürfnissen. Eine Lebenswelt wie in der genbestimmten Tierzeit ist nicht wieder herstellbar. Die Tierwelt war kein Paradies. Tiere sind den Gegebenheiten der Natur ausgeliefert und von ihnen abhängig. Unsere Vorgänger aber machten sich in vielfacher Weise von Abhängigkeiten frei. Sie wählten eine neue Sicherheit und neues Wohlbefinden. Sie schlossen sich zu gegenseitigem Helfen zusammen. Sie kostete einen neuen Preis: Er ist die Abhängigkeit von Mitmenschen. mit denen sie sich verbünden. Ihr Beistand in allen Lebenslagen wirkt im Guten und im Bösen. Lösbare Bündnisse sind anpassbar, stark aber auch zugleich schwach. Sie beflügeln, begeistern und fordern Arbeit für das Gehirn. Sie sind ein hoher, anspruchvoller Preis.
Die Abenteuer und die Arbeit für Verbundenheiten sind das Hauptthema der Romane, Filme und Politik. Verletzbare Partnerschaften mit ihrem Heil und Unheil fomen das Leben der Menschen. Sie geben Glück, Ziel und Sinn. Sie wirken zur Achtung und Gleichrangigkeit von Mann und Frau, Jung und Alt, Groß und Klein, Reich und Arm, Weiß und Schwarz. Sie bestimmen Gegenwart und blicken in die Zukunft. Jeder Mensch, in besonderer Weise ihre geistigen Führer, haben die Aufgabe, das menschliche Dasein, sein Wohlbefinden und Unheil zu erforschen. Überall ertönt die schöne Lebensmelodie: "Leben ist Geschenk. Glück ist Partnerschaft mit uns selber und miteinander." .
Diese
Besinnung auf das Menschenglück übersetzten
Dichter in Verse.:Johann
Wolfgang Goethe: "Warum
gabst uns,
Schicksal, die Gefühle, uns einander in das Herz zu sehn...
Friedrich Schiller: "Freude, schöner
Götterfunke, Tochter aus Elysium,
wir betreten freudetrunken, Himmlische dein Heiligtum...
Groucho
Marx, amerikanischer Spaßmacher:
"Dies sind meine Prinzipien, wenn
ich welche habe. Wenn sie dir nicht gefallen, ich habe auch andere."
©
Besinnung 5 - ERLAUBNISSE, www.bieback.de
- 11.1.2025
06
ATEMLOS durch die Nacht