- Besinnung - 5 -

           UNSER LEBEN ist eine anfassbare, greifbare Realität. Wie gehen wir mit ihr um?
           UNSER GLÜCK ist
Bedürfnis und Aufgabe. Wo und wie finden wir es?

      Nach der Transactions-Analyse wird fast jeder von uns von einem LEBENS-SKRIPT bewegt. Es erhebt sich aus unseren Genen und aus Erfahrungen in den frühen Lebensjahren. Prägend ist das Willkommen von Mutter und Vater. Wo, wann, und wie war unserer Geburt? Was waren die Einstellungen, die Probleme, das Glück und Unglück unserer Eltern? - Sie öffneten unsere Begabung, unsere Liebe und Freude. Schmerzlich prägend waren zu lange Trennungen von der Mutter, ebenso viele Formen des Unglücks und der Züchtigung der Eltern, ihrer Verrücktheiten, Neurosen, Härten, Süchte, Lügen oder Bedrohungen. Einfluss nahmen auch Krankheiten und tragische Ereignisse der Familien- und der Volksgeschichte. Unsere kindlichen Solidaritäten wirken mit im Skript und legen Lasten auf. Gegen viele entwickelte die kindliche Seele Abwehr-Strategien, die Menschen im weiteren Leben begleiten..

      Viele Lebensanweisungen erteilt unsere Kultur. Fünf Forderungen von ihnen nennt Eric Berne das 'Mini-Skript'. Es sind Aufträge von Autoritäten, Religion, Tradition, Erziehung, Schule, Militär und Wirtschaft. - Medien preisen sie oder schreiben vor, wie Menschen in der Gesellschaft funktonieren sollen. Sie fordern Pflichterfüllung, geben Zensuren und nennen Menschen gut oder schlecht. Besonders während der Pubertät meldet sich ein rebellisches Ich mit dem Wunsch nach Selbstbestimmung. Es fordert: "Sei dagegen! Wehr' dich! Kämpfe!" Zwischen Fügsamkeit und Aufmüpfigkeit entsteht das rebellische 'Anti-Skript'. - Wo und wie aber wartet ein selbstbestimmtes Leben?

Fünf Antreiber des Mini-Skripts, die wir meiden und nicht allzusehr wertschätzen sollten:
         1.
Sei vollkommen. Mach keine Fehler.
         3.
Zeige keine Gefühle und keine Schwächen.
         2.
Sei immer der Schnellste.
         4. Bekämpfe dein Ich.
Sei immer für andere da. Denke nie an dich.            
         5.
Sei nie zufrieden und komme nie bei deinen Zielen an.

          Wie können wir uns aus einem beengenden, uns festlegenden Skript, Mini-Skript oder Anti-Skript befreien? Wir fragen Körper, Seele und Geist nach ihren Wünschen. Eigenständiges Handeln beginnt nicht mit Vorwürfen, Schuldgefühlen oder Forderungen. Stattdessen suchen wir die "Ja's" und die Einladungen zum Leben. Für ihre Energien öffnen wir die Tore. Es sind Einladungen und Erlaubnisse, die wir uns selber geben können. Wir warten nicht darauf, dass sie von anderen kommen. Wir geben sie uns selber ohne Kommando-Appelle. Sie beginnen mit: "Es ist erlaubt... Du darfst.... Du hast das Recht... Ich darf... " Mit Erlaubnissen und Ermutigungen betreten wir einen Weg der Selbstfindung und Selbstbestimmung. Sie öffnen die Energien tieferer Schichten unserer Seelen. Die uns weiter umgebenden Stimmen angeblicher Autoritäten lassen wir am Wegrand zurück. Sie sind weiter da, wir lauschen aber nach den Energien unserer tiefsten Lebensquelle. Sie warten darauf, dass wir sie fraagen, sie zu hören und ihnen Platz in Seele, Geist und Körper geben. Realistische, erreichbare Stimmen, die uns und Partnern gut tun, bekommen ihren Platz.

 Wir suchen unsere persönlichen, zu uns passenden Erlaubnisse. Fünf Beispiele:
        1. Ich darf leben. Ich darf gut sein. Ich darf mich zeigen. 

        2. Ich darf meine Talente, Bedürfnisse und Schwächen haben.

        3.
Ich darf meiner Kraft, meinen Möglichkeiten und meinem Maß zustimmen.
        4.
Ich darf andere wie mich selbst achten. Ich darf mitfühlen und  gerne Hilfe geben.
        5. Ich darf wohltuende Ziele haben. Ich darf sie erreichen und mich freuen.  

     Unser Leben, unsere Liebe und die Freude in Körper, Seele und Geist entwickelten sich im Verlauf der Evolution. Unsere Vorläufer führten uns in von Millonen Jahren aus der Tierzeit. Auf zwei Beinen wurden wir Läufer, mit zwei Händen wurden wir Greifer und mit dem Geist wurden wir Partner und Nutzer der uns umgebenden Welt. Wir wurden Wesen mit vielen Eigenschaften. Zwei Bedürfnisse und Energien, aus denen wir ständig schöpfen, wurden unsere Besonderheit. und Kooperation und Selbstbestimmung. Sie fomten uns zu hilfegebenden Partnern und Persönlichkeiten. Sie führen in ein Leben in bewusst-gestalteten Verbundenheiten.

      Allen Lebewesen mutet das Universum zu, Überlebensnischen zu finden, die eigenen Energien zu entfalten und für ihre Bedürfnisse zu sorgen. Verbundensein und Partnersein schenken uns Sicherheit, Sattwerden und Lebensglück. In heutigen Kulturzeiten erleben wir Reichtum, Fülle und Luxusglück, das wir meist gar nicht als solches emnpfinden. Unsere Mitlebewesen leben nicht in dieser Fülle. Unverhofft aber ruft gerade das von uns Geschaffene Probleme hervor, z.B.: Wie gehen wir mit den vielen Errungenschaften von Körper, Seele und Geistes um? Wie verteilen wir Reichtümer und Probleme der Menschen-Milliarden auf der Erde? Gibt es etwas, um das wir wir uns vorrangig kümmern müssten, damit wir gut leben? Überleben und Wohlbefinden werden nur in einer Balance, die alle Bedürnisse einschließt, gelingen. Sie werden kaum durch eine Reise oder Raumstation auf dem Mars gelöst.

      Unser Verbundenheitssinn prüft Innen- und Außenwelt. Er meldet die Gesamtheit vieler Verbundenheiten, wenn wir uns bewusst auf sie einlassen. Wir sind Verbundene mit uns selbst, mit Partnern und der Welt. Was tut gut für uns persönlich und gesellschaftlich? Was hat Vorrang in beiden Bereichen? Was dient den vielen Menschen, den Gesellschaften, den Tieren, Pflanzen, dem Klima und der Erde? Wir existieren auf einem wundersamen Planeten, der uns hervorgebracht hat und uns wohlgesonnen ist. Alle Lebewesen sind Kinder des Universums. Sie sind zum Dasein Gerettete. .Was nehmen wir, was geben wir?

   Trotz der Tatsache, dass wir fühlende, denkende Menschen sind, können wir schlimme Handlungen begehen, die uns. 'entmenschen' wie Folter oder Todschlag. Aktiv oder passiv traten verlieren wir damit unser Menschsein und sind feindliche, tödliche Wesen. Dies geschieht geistig, seelisch und körperlich und hat schlimme Folgen. Wer sind wir wir als Menschen ohne Achtung? Was für ein Leben bleibt nach einem gestorbenem, mitfühlendem Menschsein oder dem gestorbenen Grundvertrauen, dass wir gut sind? Kann verlorenes Vertrauen oder Wohltun wieder eingepflanzt werden? Wie gehen die Mächtigen, denen das Leben vieler anvertraut ist, mit ihrer Macht um, so dass sie gut tun? Unter dieser Hoffnung und Voraussetzung geben wir uns Erlaubnisse. Je nach Art und Tiefe erlittener oder begangener Verletzungen können uns freundschaftliche Erlaubnisse zu Leben und Glück weiterleiten. Erlaubnisse sind keine moralischen Forderungen oder Ideale. Sie sind Verstehen, Wahrnehmen und Fühlen des Menschseins. Sie quellen aus ihm und sind Wege, um mit ihm in tiefem Kontakt und seinem Glück zu bleiben.

Ich gebe mir Erlaubnisse und Ermutigungen ...
Ich erlaube mir, meinen Körper, meine Seele und meinen Geist wertzuschätzen.
Ich erlaube mir, zu ihren Energien und Bedürfnissen 'Ich' zu sagen.
Ich erlaube mir, ihre Maße und Begrenzungen zu achten und Gutes aus ihnen zu machen.

Ich erlaube mir Freude, das Universum zu bewundern.
Ich erlaube mir Freude, es zu befragen
und ihm zu danken.
Ich erlaube mir Freude, eine Person zu sein, die lernt, bittet und dankt.

Ich erlaube mir Freude, freundlich mit mir und anderen umzugehen.
Ich erlaube mir Freude über einen denkenden Geist ohne Illusionen und Verwünschungen.
Ich erlaube mir, Rettungen, Hilfen und Belehrungen anzunehmen und für sie zu danken .

Ich erlaube mir Freude, am Leben zu sein, und es zu entfalten.
Ich erlaube mir Freude,
Zeit für Liebe, Freundschaft und Fürsorge zu haben.
Ich erlaube mir Freude, viele Freiheiten zu haben und für sie zu danken..

Ich erlaube mir Freude, auf Neues ohne Torheiten und Beschädigungen zuzugehen.
Ich erlaube mir Freude, für für Ernst, Humor, Trauer und Wunderliches..
Ich erlaube mir Freude, täglich meinen Platz im erwachsenen Menschenleben
einzunehmen.

Groucho Marx, ein amerikanischer Spaßmacher, sagte: "Dies sind meine Prinzipien,
wenn ich welche habe. Wenn sie dir nicht gefallen, ich habe auch andere."

© Besinnung 5 - ERLAUBNISSE, www.bieback.de - 24.5.2024

06 ATEMLOS durch die Nacht