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    Dasein 
    und Antwort  
           Wenn 
    es diese Wunderwelt wirklich gibt, sind alle Dinge und Ereignisse Teile 
    ihres Wirkens. Ihre 
    Energien entwickeln alles, verwandeln alles und bleiben eine Weile. Unser 
    Geist schaut Atome, Moleküle 
    und Galaxien. Das All erschafft winzige und riesige Strukturen. Wir erkunden 
     Gestalten, 
    Formen und Kräfte.
     Wir blicken 
    in Abgründe von Zeit und Raum. Wir 
    schauen stabile und schwankende Gleichgewichte.
    Ist Leben bloße, hoch-strukturierte Materie nach den Gesetzen der Chemie? 
    Was geht darüber hinaus? Wir  
    
    stürzen in Angst, wenn wir Dinge und Menschen verlieren.  
    Woher kommt Liebe? Wohnt Geist in Materie? 
       Wenn 
  es uns wirklich gibt,  wer oder was sind wir? Die ersten, wichtigsten Dinge 
  sind uns ohne unser Zutun 
  gegeben: Zeit, Ort, Eltern, Gene, Geburt, Angehörige, Männlichsein, 
  Weiblichsein und Gesundheit. Sie formten uns zu 
  Personen. Wir sind energiegeladene, zähe Wesen, zugleich aber auch bedürftig, 
  verletzbar und schmerz-empfindlich. 
  
  Unsere körperlichen, seelischen und geistigen Lebendigkeiten sind wie eigene 
  Persönlichkeiten: Körper, Seele und
  Geist fordern Beachtung und sind Teil eines Ganzen. Jede dieser Einzelpersönlichkeiten 
  hat eigene Bedürfnisse, 
  Vorlieben und Verletzlichkeiten. Jede von ihnen sagt 'Ich'. 
  - Das klingt nach Problemen. Wir sind Personen in vielen 
  Gestalten. Wir sind Wesen, die mit sich selbst kommunizieren und sich mit sich 
  selbst einigen müssen.
        Wenn 
  es uns wirklich gibt, welches Glück und welches Unglück erleben 
  die Teilpersönlichkeiten? Jede will zum 
  Wohlbefinden eines Ganzen beitragen. 
  Körperliche Energien beanspruchen Vorrang.  
   Alle wollen 
  Gutes tun. Wenn Kommuni- 
  kation und Durchlässigkeit der verschiedenen Anteile zur Gesamtperson gestört 
  werden, verändern ihre sonst wohlwollenden, friedvollen Impulse ihren Charakter. 
  Sie verwandeln sich in Beschwernisse, Sorgen, Angst, oder Aggression 
  Sie rufen: "Es sollte anders sein. Kümmere dich." Aus unbewussten 
  Bereichen mischen sich  
  Botschaften von Sehnsucht, 
  Schmerz und Gefahren vergangener Lebenserfahrungen mit ein, als wollten sie 
  weiter beachtet werden. 
       Dass 
  es uns wirklich gibt, merken wir an unabweisbaren "Ja's", die. 
  von den Genen zu uns kommen. 
  Aus Mutters Leib pulste ein 
  Ja beim Einnisten in ihren Leib, 
  ob sie es ersehnte oder auch nicht.. Ihr Körper grüßte 
  uns und stimmte uns zu. 
  Das existentielle "Ja" unserer Kinderpersönlichkeit wirkte als 
  liebendes "Ja, ich bin da und will 
  dein Kind sein". Es wirkte weiter als gebendes und bittendes Ja, "ich 
  bin da, sei aiuch da für mich", 
  als weinendes 
  Ja, "es tut weh", als empörtes Ja, "so 
  nicht", als resigniertes Ja, "ich füge mich", als glückliches 
  Ja, "es ist gut bei dir",  
  als 
  spannungsgeladenes "Ja, aber...". Wir sind Schenkende und Beschenkte. 
  Wir sind zu Gemeinschaft bestimmte Wesen.
        Bewusste 
  und unbewusste Ja's wirken in unserer Seele zur wohltuenden Entfaltung.  
  Nicht beliebig 
  folgen wir unbewussten Antrieben, aus denen wir unser Leben glücklich oder 
  unglücklich gestalten. Wir folgen Impulsen 
  aus Erziehung, Tradition und persönlicher Wahl. Unsere 'Neins' und 'Jas' 
  wollen dem Lebendigsein dienen. 
  Umsichtig und 
  umsorgend schauen wir Welt und Wirklichkeit mit ihren Möglichkeiten. Welchen 
  schenken wir Zuneigung, Abneigung 
  und Zeit? Wir suchen Verbundensein zwischen "Ich" und "Du". 
  Wir sind Schenkende und Beschenkte. 
     
  Besuch im Garten - Ich stimme zu
        Es 
  hat mächtige Folgen, wenn Menschen sagen: "Die Welt ist nicht gut. 
  Sie müsste anders sein." oder: "Ja, die Welt ist gut." Es 
  hat Folgen für
        das persönliche Leben und Folgen, wenn wir 
  Nein oder Ja sagen. Woher ergreifen wir unsere 'Jas' und 'Neins"?
         Meditation 
  2  © by Klaus 
  Bieback, 27.2.2021 
  - 
  www.bieback.de 
  
    Ein 
  Märchen aus alten Tagen erzählt eine tiefsinnige Geschichte. 
        Ein armes Mädchen saß am Rand 
  eines Brunnens. Für seine unglückliche Mutter, die Witwe geworden 
  war, musste es arbeiten und aus Wolle Garn spinnen. Die Spule fiel ihm in den 
  Brunnen. Das Mädchen lief zur Mutter und erzählte sein Unglück. 
  Die Mutter schimpfte und schickte es zum Brunnen, die Spule herauszuholen. In 
  seiner Angst sprang es in den Brunnen und verlor die Besinnung. Als es auf seinem 
  Grunde wieder zu sich kam, war es auf einer Wiese mit tausend Blumen. Die Sonne 
  schien. Es wanderte durch eine bunte Welt und kam zu einem Backofen. Aus dem 
  Teig waren fertig gebackene Brote geworden. Diese riefen: "Zieh uns heraus, 
  sonst verbrennen wir." Es zog sie mit dem Brotschieber heraus. Als es weiterging, 
  kam es zu einem Baum voll reifer Äpfel. Der Baum rief: "Ach, schüttel mich. 
  Meine Äpfel sind alle reif." Das Mädchen schüttelte den 
  Baum. Die Äpfel fielen, als regneten es. Als es alle zusammengelegt hatte, 
  ging es weiter. Endlich kam es zu einem kleinen Haus. Aus ihm schaute eine uralte 
  Frau heraus. Weil sie so große Zähne hatte, bekam das Mädchen 
  Angst und wollte weglaufen. Die Frau rief ihm nach: "Was fürchtest du dich, 
  liebes Kind. Wenn du alle Arbeit ordentlich machst, soll es dir gut gehen. Ich 
  bin die Große Mutter. Ich heiße Frau Holle." Das Mädchen fasste 
  sich ein Herz und stimmte zu. Es blieb bei tüchtiger Arbeit und gutem Essen. 
  Wenn es die vielen Betten machte, schneite es auf der Welt. Doch nach etlicher 
  Zeit wurde es traurig. Es bekam Heimweh nach Mutter und Schwester. Da führte 
  Frau Holle es an der Hand zu einem großen Tor und entließ 
  das Mädchen mit Gefallen an seiner Verbundenheit. Unter dem Tor wurde es 
  mit einem Regen aus Gold überschüttet, und es s bekam die Spule zurück. 
  Es wanderte zu dem Haus seiner glücklich-unglücklichen Kindheit. Der 
  Hahn am Brunnen erkannte 
  es als erster. Er rief: "Kikeriki. Unsere goldene, junge Frau ist hie." 
  
       Osterfreude  
    -  
  17.4.2011 - eine Woche vor Ostern 
  	
  Beim Brummen des Rasierers vor dem Spiegel 
  rauschen Worte in mein Ohr. Von dort rutschen 
  sie
  in Zellen hinter der Stirn, wo 
  Neuronen sie erwarteten,
  um ihren Zusammenhang und Sinn zu erkunden.
Ein innerer Prüfer meldet sich 
  und fragt: "Was sagt denn der da im Radio? Sonst höre ich Meldungen über
  Atomverseuchung  in Fukuschima, 
   über nicht-gelingende 
  Demokratisierung in Nordafrika,  
   über Müllvergiftung 
  in den Meeren und Energieverbrauch mit 
  zu viel CO2 aus Millionen Jahre alten Resourcen." 
  Jeden Morgen 
  funken sonst Unheilspropheten der Medien die neuesten Katastrophen und Weltuntergänge 
  in den Äther. 
Der Redner im Radio 
  verkündet: "Ostern feiern wir das Fest der Freude, das Fest der Auferstehung, 
  den Sieg über den Tod
  und den Beginn einer neuen, besseren Welt." Eine Stimme in mir fragt: "Hat 
  er keinen Blick für das Wunder unseres Lebens 
  und des Universums? Seine Worte rufen zur Freude. Doch zugleich nehmen sie unserem 
  iridschen Leben Ansehen und Größe."  
   
  Ein Ordner im Gehirn beruhigt:  
  "He, alles in Ordnung. Es gibt 
  kein Aufhören der Weltuntergänge! Es ist die Morgenandacht." 
  
Der rechte Stirnlappen 
  fragt: "Merkt der Sprecher nicht, wie sein Blick der Welt ihre Wunder und 
  Geheimnisse nimmt? 
  Wenn ein Mann mit seiner Frau von einer Anderen, Schöneren spricht, was 
  geht in ihm vor? Ihre Liebe geht zu Ende.  
  Seine Worte
  plündern das Zuhause, als könnte es bei einer anderen besser sein." 
   - Unser Geist entwickelte 
  sich  bei unseren steinzeitlichen
  Glücksfindern auf der Erde. Er half, sich in rauher Natur und bei sich 
  helfenden Gruppenmitgliedern zu orientieren. Sie überstanden
 Unglücke und Glück 
   - Heute leben wir in 
  einer von Menschen gestalteten Landschaft: Fabriken, Geschäfte und Städte. 
  Wir
  produzieren Nahrung, Schutz, Spaß, Kunst, Reichtümer und Wissen. 
  In unseren Gärten wachsen Gemüse und Obst. Keiner möchte Annehmlichkeiten, 
   Fernsehen und Fernreisen missen. 
  Wir gestalten die Welt als Einzelne und in Gemeinschaften. Wir lernen
  Rechnen, Schreiben, Lesen und Geschichten zu erzählen. In meinem Kopf rumpeln 
  Fragen: "Wohin 
  locken uns Freude, 
Liebe und Schmerz? Was 
  lernen wir über Liebe, Glück, Verbundensein und Selbstbestimmung, 
  was über Ehepartner, Familie, 
   und Gesundheit? Unser Geist, 
  dieses Wunderding, das Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft im Sinn hat, fliegt 
  in einem 
  Wimpenrschlag 4,5 Milliarden Jahre zurück zum Einschlag des Asteroiden 
  Teja auf die Erde. Wir sehen, wie der Mond entstand. 
  Die Drehachse wird schräg gestellt. Die Jahreszeiten entstehen. Heute leuchtet 
  uns ein wunderschöner Frühlingstag.
Im Schöpfungsmythos 
  der biblischen Tradition sagt die göttliche Schöpferkraft in sechs 
  Ewigkeiten "Gut so" und in der siebenten 
  "Hinne-tow-meot, siehe, sehr gut.", als wollte sie uns an ihrer Freude 
  über die Schöpfung teilhaben lassen.  
  Reut es die Schöpferkraft, 
  dass sie das Universum gemacht hat. Will sie sie vernichten? Jesus lehrte über 
  seine israelitische Stammesreligion hinaus: "Gott ist 
  Vater über alle. Wir treffen ihn in allen. Indem wir sie sehen, sind wir 
  zugleich ihm nahe. Wenn das 
  zutrifft, gibt es  Dasein ohne 
  ihn?
Damals und heute verkünden 
  schmerzerfahrene Gläubige 
  und Ungläubige: 
  "Gott ist ferne von 
  der Welt,  
  und sie ist ferne von 
  ihm.
  Menschen und Welt sind nicht gut, jedenfalls nicht gut genug." Gott zu 
  suchen oder die Welt zu verbessern sind fragwürdige Ziele. 
  Jeder, 
  der morgens aufwacht, begegnet 
  dem Wunder und Geheimnis, ob wir es wahrnehmen oder nicht. Kinder 
  kennen Verbunden-
  sein, Glück und Schmerz von Mutterleib an. 
  Erwachsene erweitern diese 
  Erkenntnis, um  Gutes  
  zu  behüten und zu pflegen.. 
  
Die Weltanschauungen 
  und Religionen unserer Bauern-, Handwerker- und Zählkultur verkünden, 
  dass Leben Mühen und Leiden ist.  
  
  Haben wir Großen  es 
  versäumt,  Kindern  
  zu zeigen, dass die Erde Heimat  
  ist? Sie ist wie ein Garten, den wir nutzen. Kinder brauchen 
   Willkommen und Nähe. 
    
  - Wissenschaft und Kunst zeigen 
  uns: Leben und Universum sind 
  für uns Herausforderungen zur Erforschung 
  und zu wissenschaftlicher Vernunft." 
   Gleichgültigkeit, Geringschätzung, 
  Weltbekrittelung und Selbstbekrittelung lassen wir zurück.
Unser Leben ist Antwort 
  auf das 'Ja' einer geheimnisvollen Kraft, die in uns wirkt. 
   - Nagende Neuronen empören 
  sich und fragen: "Wo 
  
  sind   
  wissenschaftliche Distanz und Kritik 
  an der Welt, an ihrer Unzulänglichkeit und Vergänglichkeit?"  
  Forscher erfassen die Welt 
  in Zahlen und Formeln. Sie beschreiben Naturgesetze wie E=mc². 
  Handeln wir Menschen in Freundschaft und Respekt zur Welt? 
  Täglich erreichen uns Entdeckungen über wunderliche Planeten, Sterne 
  und Weltall. Sie erleuchten durch Wissen und Nichtwissen.
Lebendige Zellen, Pflanzen 
  und Tiere   
  sagen "Ja, wir sind gerne da." Zeigen sich darin dumpfe Instinkte, 
  törichte Balancen und 
  dummer Geist? Rote und weiße 
  Blutköperchen summen: "Wir freuen uns über dein und unser Dasein. 
  Wir passen gut auf dich auf."
   Das Herz pulst: " Ich 
  bin für dich da. Lebe du auch gut mit mir."  
  Der Rasierer brummt: "Gerne rasiere ich dein Gesicht."  
  Im Spiegel 
  begrüßen wir einen unbepelzten Primaten: "Guten Tag, weiser 
  Mensch. Erkunde das Heute zur Lebensfreude. Verhunz es nicht."
Viele Menschen unserer 
  fleißigen Bauern-, Bau- und Geschäfts-Kultur schauen auf die Erde 
  wie auf ein unglückliches Monstrum, 
  das Vernichtung im Sinn hat. Müssen wir sie fürchten? Wissen und Nichtwissen 
  öffnen uns Einsichten für einen wundersamen 
  Frühlingstag. Unser Geist wagt ein freudevolles 'Ja, gut bist du':  
  "Dir, geheimnisvolles Universum trauen wir.  
  Du gibst Geist 
  und Bewusstsein. Deine Lebenskraft und Freude tun uns gut, und wir tun  
  Gutes für Leben und Erde."
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